Der große Pianist Arthur Rubinstein galt während seines langen und bunten Lebens als der größte Interpret des 20. Jahrhunderts.
Arthur Rubinstein, der den Beginn einer neuen musikalischen Bewegung enthüllt hat, hat mit seiner Virtuosität, seinem Können und seinem unaufhaltsamen Verlangen nach Schönheit die Herzen von Millionen Menschen auf der ganzen Welt berührt.
Kindheit des großen Pianisten
Arthur wurde in einer Stadt namens Lodz (Polen, damals Teil des Russischen Reiches) geboren. In der Familie war Arthur das siebte und jüngste Kind. Seine herausragenden musikalischen Fähigkeiten fanden bereits in sehr jungen Jahren Resonanz, als Arthur dem Klavierunterricht seiner älteren Schwester zusah. Sein Vater, der zu dieser Zeit eine eigene kleine Textilfabrik hatte, versuchte seinen kleinen Sohn zum Geigenspiel zu überreden. Aber Rubinsteins Seele lag eher auf den Tasten als auf den Saiten.
Im Alter von vier Jahren lud der Vater den berühmten Lehrer Y. Joham ein, die Fähigkeiten seines Sohnes zu bewerten. Joham gab den Talenten des Jungen die höchste Bewertung.
Im Alter von sechs Jahren begann das Wunderkind sein Studium in Warschau bei dem berühmten Lehrer A. Ruzhitsky.
Der Vater sieht immer mehr aufblühende Talente und Wissensdurst und beschließt, Arthur nach Deutschland zu schicken. Ausgebildet von hochqualifizierten Mentoren - Max Bruch und Robert Kahn in Musiktheorie, Karl Heinrich Barth, der dem jungen Mann alle Feinheiten des Klavierspiels beibrachte. Und Jozev Joachim selbst war direkt an der Vorbereitung des jungen Genies beteiligt.
Aber nicht alles was glänzt ist Gold. In Berlin musste Arthur schwere Prüfungen bestehen. Er fand sich in sehr peinlichen Umständen wieder. Der Vater war zu diesem Zeitpunkt bereits pleite und konnte seinen Sohn nicht materiell unterstützen. Die letzte Hoffnung lag in Live-Auftritten. Sie brauchten aber auch Geld, um Verträge abzuschließen. In einem so verzweifelten Moment wendet sich der junge Mann an seinen Freund und schickt einen Brief mit der Bitte, ihm einen bestimmten Betrag zu geben. Aber es kam keine Antwort. Der Pianist verfiel in untröstliche Verzweiflung. Selbstmordgedanken schlichen sich wie schamlose Diebe ins Bewusstsein und drohten, das geringste Verlangen nach Leben zu nehmen.
Aber auch hier verließ die Musik ihre Auserwählte nicht. Man brauchte sich nur ans Klavier zu setzen, denn das Leben erstrahlte in neuen Farben. Nachdem er den tiefsten Abgrund der Verzweiflung berührt hatte, erkannte er, wie unbezahlbar und schön das Leben ist.
Musikalische Karriere
Das Solokonzert mit den Berliner Symphonikern wurde ein Durchbruch und ein neuer Schritt. Es folgten viele Konzerte und Reisen. Kritiker und Öffentlichkeit beobachteten jedoch immer noch mit Vorsicht und hörten seiner Arbeit zu. Und Rubinstein selbst hat verstanden, dass Talent allein nicht ausreicht, um höher aufzusteigen. Er arbeitete hart daran, die Stärken anderer Künstler zu erforschen und zu analysieren. So schuf er sein eigenes, einzigartiges Konzept der Klangpräsentation.
In der Liste seiner Kompositionen wurden meist Mozart, Beethoven, Schumann, Mendelssohn bevorzugt. Und es ist kein Zufall … Schließlich war ihre Arbeit in Romantik gehüllt, in der sich Arthur selbst sah.
1905 kam Rubinstein mit einem Konzert nach Paris. Aber das Publikum begegnete dem Darsteller mit einer sehr zurückhaltenden Haltung.
Auch weitere Tourneen in Amerika waren nicht von Erfolg gekrönt.
Nach Reisen mit Soloauftritten in den Städten Russlands wurde Arthur Rubinstein vom Ersten Weltkrieg überrollt. Infolgedessen musste die Berufstätigkeit eingestellt werden. Aufgrund seiner beachtlichen Sprachkenntnisse wird er als Übersetzer in die Londoner Zentrale eingesetzt.
In den 20er Jahren kehrte er wieder zur Kreativität zurück. Diesmal wird es ein voller Erfolg. Konzerte in Russland und Europa bringen beispiellosen Ruhm und Triumph. Sie trafen sich mit den Künstlern und Komponisten der neuen Kultur, die in seinen Ansichten über Kreativität eine wichtige Rolle spielten.
Das Privatleben eines Pianisten
Einen enorm inspirierenden Beitrag zum Leben des großen Wander-Eroberers leistete seine prächtige Frau Nellie. Sie heirateten, als Arthur 42 Jahre alt war. Und obwohl er, so der Pianist selbst, nach der Heirat weiter nach anderen Frauen Ausschau hielt, blieb seine Frau die beste und einzige für ihn. Tatsächlich führte die Familie einen ziemlich stressigen Lebensstil: ständige Umzüge, Bankettempfänge, Meetings. Nellie ist es immer gelungen, die warme Atmosphäre des Kamins nachzubilden. Sie liebte es, Bilder zu malen, die später die Wände des Hauses schmückten. Sie kochte gut und veröffentlichte sogar ihr eigenes Kochbuch. Sie war eine stattliche Frau, exquisit gekleidet und hatte einen ausgezeichneten Modegeschmack.
Im Rubinstein-Haus trafen sich die tollsten Menschen: Komponisten, Schriftsteller, Wissenschaftler. Sein natürlicher Charme zog immer mehr angesehene Freunde auf der ganzen Welt an.
letzte Lebensjahre
In Frankreich, wohin er und seine Frau gezogen sind, wird Rubinstein vom Zweiten Weltkrieg überholt. Dadurch sind sie gezwungen, in die USA auszuwandern.
Im Alter von 77 Jahren besucht Arthur Rubinstein erneut die Städte der Sowjetunion, wo er vom russischen Publikum mit Spannung erwartet wird. Und sein lebhaftes und aktives Spiel gepaart mit kolossalem Geschick konnte selbst in so hohem Alter junge Anfänger beneiden. Die Zeit schien außerhalb der Kontrolle seiner melodiösen Seele zu liegen.
Arthur Rubinstein selbst sagt: „Musik ist für mich kein Hobby und nicht einmal eine Leidenschaft. Musik bin ich selbst."
Am 20. Dezember 1982 verstarb im Alter von 95 Jahren der wandernde Eroberer Arthur Rubinstein. Er wurde nach Belieben in Israel in der Nähe von Jerusalem begraben.