Videospiele sind eine relativ neue Richtung in der Unterhaltungsindustrie, die von Tag zu Tag attraktiver wird. Die Grafiken in neuen Projekten sehen naturalistisch aus, die Einstellung von Spezialeffekten ist atemberaubend und die Möglichkeit, den Prozess zu steuern, eröffnet neue Facetten der Interaktion. Allerdings sind viele Innovationen skeptisch, und die Frage nach dem „Wert“von Spielen ist noch offen.
Grundsätzlich ist es bequemer, Spiele zu beurteilen, indem man Parallelen zum Kino zieht. Damit soll nicht gesagt werden, ob Kino an sich nützlich ist – alles hängt vom konkreten Fall ab. So gilt beispielsweise der Zeichentrickfilm "Der König der Löwen" als Kunstwerk, das durchaus für Kinder geeignet ist. Andererseits sind Bergmans Filme auch Kunst, aber für viel engere Kreise. Bei Videospielen ist die Situation absolut ähnlich. Darunter sind Prachtvolles und Schreckliches, Philosophisches und Unsinniges, Vielfältiges und Eintöniges. Nur eines kann man mit Sicherheit sagen: Ein gut gewähltes Spiel erzählt eine fesselnde Geschichte und weckt echte Emotionen, manchmal sogar stärker als das Anschauen eines Films. Und deshalb haben Spiele natürlich einen Einfluss auf die moralische Erziehung des Spielers. Sie sollten jedoch den Berichten nicht glauben, dass ein anderer Wahnsinniger gewalttätige Videospiele liebte. Schon allein deshalb, weil niemand wirklich versteht, wo in diesen Situationen die Ursache und wo die Wirkung liegt. Das Spiel ist jedoch kein Film: Es hat eine viel längere Dauer und bietet einer Person ein Element der Interaktivität, mit dem Sie den Prozess auf dem Bildschirm steuern können. An sich ergibt das noch nichts, die Details sind wichtig. Es gibt viele Logik-, Abenteuer- und Strategiespiele, die dich regelmäßig dazu bringen, dein Gehirn zu strapazieren, um die Geschichte weiter voranzutreiben. Das ist natürlich nur von Vorteil. Eine andere Art von Projekten sind dagegen graue und uninteressante "Korridor-Shooter", die keine Beteiligung des Kopfes an dem Prozess erfordern. Und hier lohnt es sich schon nachzudenken. Alles ist in Maßen nützlich. Der Korridor-Shooter selbst ist für Kinder nützlich, um das räumliche Denken zu lehren (so viele mehrstöckige Labyrinthe findet man kaum auf dem Hof). Aber man kann nicht zu lange das gleiche Spiel spielen – von Monotonie hat noch niemand profitiert. Es war auch nicht sinnvoll, längere Zeit in einer bestimmten Position zu sitzen. Ebenso wie exzessive Grausamkeit und obszöne Flüche. Wenn Sie also zögern, Videospiele für sich (oder Ihr Kind) zu spielen, lautet die Antwort "Spielen Sie, aber nicht gedankenlos". Vergessen Sie bei der Auswahl interessanter Projekte nicht die regelmäßige körperliche Aktivität und andere Freizeitmöglichkeiten - die Spiele werden Ihnen nicht schaden.