Holger Hagen: Biografie, Karriere, Privatleben

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Holger Hagen: Biografie, Karriere, Privatleben
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Holger Hagen - Filmschauspieler, Zweitstudium für Deutsch. Berühmte Schauspieler wie Frank Sinatra, Charlton Heston, Dean Martin und Bert Lancaster sprechen in Filmen seine Stimme. Er ist auch bekannt für seine Rollen in den Filmen "Man on a String" (1960), "Glass of Water" (1960) und "The Power of the Uniform" (1956).

Schauspieler Holger Hagen
Schauspieler Holger Hagen

Familie und Kindheit

Holger Hagen wurde am 27. August 1915 im ostdeutschen Halle geboren. Sein Vater, Oscar Frank Leonard Hagen, war ein erfolgreicher Opernregisseur und Kunstkritiker. Er gilt als Begründer der Händel-Festspiele, dem jährlichen Festival für Alte Musik in Göttingen. Mutter Tira Leisner war Opernsängerin mit einem wunderbaren Sopran. Berühmt wurde sie als Primadonna der Uraufführungen bei den Händew-Festspielen. Auch Holgers jüngere Schwester Uta Hagen schlug eine Karriere als Schauspielerin ein. Sie wurde zu einer der einflussreichsten amerikanischen Schauspiellehrer des 20. Jahrhunderts. Ihre Eltern haben Kindern ihre Liebe zur Kunst vermittelt - sie nahmen sie von Kindheit an mit in die Oper, führten sie in die Welt der Musik und des Theaters ein.

Schauspieler Holger Hagen mit seiner Familie
Schauspieler Holger Hagen mit seiner Familie

Umzug in die USA

1924 wurde Oscar Hagen eine Stelle an der Cornell University angeboten, einer der größten und angesehensten Bildungseinrichtungen der Vereinigten Staaten. Dort leitete er das Institut für Kunstgeschichte. Die ganze Familie wanderte in die USA aus, in die Stadt Madison in Wisconsin.

Holger besuchte die University of Wisconsin in Madison, wo er seine Theaterausbildung erhielt. Er studierte fünf Jahre Schauspiel und Dirigieren. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Universität zog der zukünftige Schauspieler nach New York, wo er sein Debüt am Broadway-Theater gab. Dort lernte er den berühmten Pianisten Bruno Walter kennen und setzte sein Musikstudium fort.

Rückkehr nach Deutschland

Schauspieler Holger Hagen mit Freunden
Schauspieler Holger Hagen mit Freunden

Holger Hagen kehrte 1945 als Offizier der US-Armee nach Deutschland zurück. Seine Familie blieb in Wisconsin. Bis 1948 arbeitete er für die US-Militärregierung, die nach dem Ende der Feindseligkeiten im besetzten Deutschland während des Zweiten Weltkriegs gegründet wurde. Dort wurde er zum Regierungsamt befördert und war Leiter der Musikabteilung bei Radio Frankfurt.

1946 begann Holger eine Vorlesung über Kunstgeschichte in Darmstadt, einer deutschen Stadt in der amerikanisch kontrollierten Zone Deutschlands. Um das kulturelle Leben nach dem Krieg wiederzubeleben, gründete der Bürgermeister der Stadt Ludwig Metzger die Internationalen Kurse für zeitgenössische Musik. Dort wurden den Zuhörern Komponisten vorgestellt, die von den Nazis verboten wurden: Bartok, Hindemith, Schönberg, Strawinsky. Aus diesen Begegnungen entstand die Darmstädter Avantgarde-Musikbewegung, zu der junge Komponisten gehörten: Pierre Boulez, Luigi Nono und Luciano Berio.

Holger Hagen schrieb auch Musikkritiken für die Neue Zeitung, ein amerikanisches Magazin in deutscher Sprache, das während der Besetzung Deutschlands durch die Vereinigten Staaten herausgegeben wurde.

Schauspieler werden

Standbild aus dem Film mit Hagen
Standbild aus dem Film mit Hagen

Anfang der 1950er Jahre begann Hagen seine Karriere als Zweitbesetzung. Er hat bekannte Schauspieler auf Deutsch gesprochen: Richard Burton (Wer hat Angst vor Virginia Woolf?), James Garner (The Big Escape), William Holden (The Wild Gang), Dean Martin (Rio Bravo), Marcello Mastroianni ("Eight and a Half ") und Tony Randall ("Unser Mann in Marrakesch"). In der amerikanischen Fernsehserie Big Valley sprach er Jarrod Barkley und in Star Trek ist er im Vorspann zu hören. Auch die Einleitung zum Filmklassiker Casablanca beginnt mit seiner ruhigen, wiedererkennbaren Stimme.

Zweimal agierte der Schauspieler während des gesamten Films als Erzähler: in den Dokumentarfilmen „Die Serengeti darf nicht sterben“von Michael und Bernhard Grzimek und „Tiere sind schöne Menschen“von Jemmy Yuis. Beide Gemälde sind der Natur Afrikas gewidmet: dem Serengeti-Nationalpark in Tansania und den menschlichen Gewohnheiten afrikanischer Tiere. Die Serengeti darf nicht sterben, gewann 1959 einen Oscar und Animals Are Wonderful People 1974 einen Golden Globe.

Hagens letzter Job war die Rolle in der deutschen Fernsehserie Inspector Derrick. 1986 spielte er die Cameo-Rolle des Artz-Polizisten in der Serie "Complete End".

In den 45 Jahren seiner Nebenjobkarriere hat Holger Hagen mehr als 200 Filme und ebenso viele Rollen in Fernsehserien geäußert.

Neben seiner Tätigkeit als Stuntdouble spielte Holger Hagen weiterhin in Film und Fernsehen. In The Strength of the Uniform (1956) spielte er eine Nebenrolle als Dr. Jellinek. Die bekanntesten Filme in Hagens Karriere sind The Man on a String (1960) und The Fake Traitor (1962), in denen er mit William Holden spielte.

Privatleben

Bruni Lebel Schauspielerin
Bruni Lebel Schauspielerin

1971 heiratete Holger Hager die bekannte deutsche Schauspielerin Bruni Löbel (richtiger Name Brunhild Melitta Löbel). Zu ihren Hauptwerken gehören die weibliche Hauptrolle in der Comedy-Serie "Eine Nacht ohne Sünde", in der sie mit Paul Klinger und eine Rolle in der Telenovela "Sturm der Liebe" spielte.

Holger und Bruni sind schon mehrfach gemeinsam im Theater aufgetreten. Sie waren auch im Fernsehen in einer Folge der Serie "Traumschiff" des ZDF zu sehen. Dies ist eine der beliebtesten Fernsehsendungen in Deutschland. Die Action findet an Bord eines Kreuzfahrtschiffes statt, das die Welt bereist.

Das Paar lebte 25 Jahre in der Ehe – bis Holgers Tod. Sie hatten keine Kinder. Aus einer früheren Ehe mit dem österreichischen Komponisten Gerhard Bronner hatte Bruni eine Tochter, Felix Bronner. Über ihren Werdegang ist nichts bekannt.

Holger Hagen starb am 16. Oktober 1996 in München. Er war 81 Jahre alt. Der Schauspieler wurde in der bayerischen Gemeinde Rattenkirchen auf dem Hauptfriedhof der Stadt beigesetzt. In der Nähe befindet sich die Urne mit der Asche seiner 2006 verstorbenen Frau.

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