Vom 29. Juni bis 7. Juli 2012 fand im berühmten tschechischen Kurort Karlovy Vary das 47. Internationale Filmfestival statt, eines der größten jährlichen Filmforen der Kategorie A. Dies ist die größte Veranstaltung für Filmemacher aus der ganzen Welt, die Teilnahme ist prestigeträchtig und ehrenhaft. Leider hat die Jury des Festivals in diesem Jahr keinen der einheimischen Filme für die Vorführung ausgewählt, sodass sich unter den mehr als 220 am Wettbewerb teilnehmenden Werken keine Vertreter Russlands befanden.
Gast des 47. Karlovy Vary Film Festivals war die berühmte amerikanische Schauspielerin Suezen Sarandon, die für ihren herausragenden Beitrag zum Weltkino mit dem "Crystal Globe" - dem Ehrenpreis des Filmfestivals - ausgezeichnet wurde. Die gleiche Auszeichnung wurde in Abwesenheit der Engländerin Helen Mirror verliehen. An dem Festival war auch Todd Solondz beteiligt, der die Filme "Welcome to the Dollhouse" und "Happiness" inszenierte, die bei den Festivals Sundance und Cannes ausgezeichnet wurden. In Karlovy Vary brachte er seinen neuen Film "Black Horse" mit, der bereits beim Filmforum von Venedig nominiert wurde.
Den Hauptpreis des Festivals erhielt der Schöpfer des Films "Almost a Man", der norwegische Regisseur Martin Lunda. Der Film erzählt von einem 35-jährigen Mann, der aufgrund der Umstände gerade erst anfängt, seine Verantwortung für seine Nachbarn zu erkennen. Ein Sonderpreis ging an Marco Tullio Giordanas Film Piazza Fontana: The Italian Conspiracy.
Beim 47. Karlovy Vary Film Festival wurde der Kanadier Rafael Ulle als bester Regisseur ausgezeichnet. Er präsentierte der Jury und dem Publikum den Film "Truck" - eine dramatische Geschichte über einen Lastwagenfahrer, der nach einem verschuldeten Unfall, bei dem eine Frau starb, Gewissensbisse und Stress hat.
Als Ergebnis des Hauptwettbewerbsprogramms wurde der Preis als beste Schauspielerin an die Irin Leila Khatami verliehen, die in dem Film "The Last Step" spielte. Die besten männlichen Darsteller waren der Norweger Henrik Rafaelsen ("Truck") und der Pole Erik Lubos ("Kill the Beaver").
Das Festival brachte ukrainischen Filmemachern Erfolg. Im Wettbewerbsprogramm „East of the West“ging der Hauptpreis an den Film „Haus mit Türmchen“der ukrainischen Regisseurin Eva Neiman. Eine besondere Erwähnung der Jury verdiente der litauische Film Aurora, bei dem das Regieduett Kristina Buožyte und Bruno Sampler Regie führte.
Der bulgarische Regisseur Ilian Metev gewann die Dokumentarfilm-Nominierung für den Film Der letzte Krankenwagen von Sofia.