Am 5. Februar 2012 endete das 41. Rotterdam International Film Festival in Holland. Einer der Gewinner des Hauptpreises "Goldener Tiger" war der Film "Clip" der serbischen Regisseurin Maya Milos. Russische Zuschauer erwarteten, das Bild bereits am 30. August auf Breitbildschirmen zu sehen, aber das Kulturministerium der Russischen Föderation stellte ihm keine Mietbescheinigung aus. Ob der Gewinner des Filmfestivals auf dem heimischen Markt erscheinen wird, ist noch nicht bekannt.
Der serbische Film "Clip" war das Regiedebüt der jungen Schauspielerin und Drehbuchautorin Maya Milos. Nach der Weltpremiere, die am 27. Januar in Holland stattfand, machten viele Filmkritiker und Journalisten auf das Bild aufmerksam. Die Jury des Rotterdam International Film Festival nannte Milos' Kreation "einen energiegeladenen Film, der alle bestehenden Normen bricht".
Mit modernen Mitteln der Kinematografie reproduziert der Regisseur das schockierende Weltbild, das sich in die Köpfe junger Besitzer von Handy-Videokameras zeichnet, künstlerisch. Filmkritiker vergleichen den Film "Clip" mit den skandalösen Kreationen von Valeria Gai Germanicus - die Werke eint das ewige dramatische Thema um die sexuelle Selbstbestimmung eines Teenagers.
Die Hauptheldin des serbischen Films ist das schöne Mädchen Jasna aus der serbischen Provinz, das von einer schwierigen Kindheit zu riskanten Sex- und Drogenexperimenten gedrängt wird. Der ziellose Zeitvertreib auf Partys wird zu einer verzweifelten Herausforderung für eine nachlässige Mutter und die ganze Welt, ein Versuch, sich vor der Realität zu verstecken. Der Film erzählt ehrlich und unvoreingenommen von all den Schwierigkeiten, die Yasna zu ertragen hat. Die Dauer des Bildes beträgt 100 Minuten; Isidora Simiyonovic, Sanja Mikitsic, Vukashin Jasni, Monja Savic, Sonya Janicic und andere erwachsene serbische Schauspieler spielten die Hauptrolle.
Ein Antrag auf Verleihungszertifikat für den Milos-Film wurde von der Verleihfirma Cinema Without Borders beim russischen Kulturministerium eingereicht. Im August bereiteten sich die russischen Kinos bereits auf die Veröffentlichung des Films "Clip" vor. Das Bild wurde jedoch in die "schwarze Liste" aufgenommen, wie im persönlichen Blog des Sozialprojekts Twitter vom Präsidenten von "Kino ohne Grenzen" Sam Klebanov berichtet.
Laut der Abteilung für Kinematographie und Modernisierungsprogramme des Kulturministeriums der Russischen Föderation kann der Film aufgrund seines Inhalts nicht angesehen werden. Insbesondere wurden obszöne Sprache, Szenen von Alkohol- und Drogenkonsum von Jugendlichen sowie explizit pornografisches Filmmaterial festgestellt.
In einem Interview mit RIA Novosti betonten Vertreter des Ministeriums, dass nach Milos' Szenario viele Szenen in einer Sekundarschule unter Beteiligung von Minderjährigen stattfinden, was den Normen des russischen Gesetzes "Über den Schutz von Kindern vor schädlichen Informationen" widerspricht Ihre Gesundheit und Entwicklung." Dass alle Schauspieler über 18 Jahre alt sind, wird nicht berücksichtigt.
Die Verwaltungsvorschriften des Kultusministeriums stehen der Einreichung eines Zweitantrags durch den Vertreiber nicht entgegen. Auf der Website der öffentlichen Organisation "KinoSoyuz" wurde ein offener Brief an den stellvertretenden Kulturminister Ivan Demidov veröffentlicht, der seine Verwirrung über die Ablehnung des Films "Clip" an den russischen Kinokassen ausdrückt. Der Vorsitzende von "KinoSojus" Andrey Proshkin hält diesen Vorfall für eine Zensur, die durch die aktuelle Verfassung aufgehoben wurde. Laut Filmemachern soll "Clip" auf heimischen Breitbildleinwänden erscheinen, allerdings mit Altersbeschränkung der Zuschauer.